Sowohl eine gesunde Schuljause als auch ein reichhaltiges, gesundes Schulbuffet ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Schulentwicklung im Sinne der Bewegten Schule.

Die gemeinsame Jause aus Sicht eines Ernährungswissenschaftler

Mag. Christian Putscher, Ernährungswissenschaftler


Wir alle wissen, dass Essen viel mehr ist als reine Nahrungsaufnahme, sondern dass Essen Leib und Seele zusammen hält.

Der Optimalfall ist, wenn von Kleinkind an täglich gemeinsame - wenn möglich fixe -  Mahlzeiten eingenommen werden. Da jedoch viele Eltern bereits wieder im Berufsleben stehen (müssen), spätestens wenn ihr(e) Kind(er) zur Schule geht/gehen, lassen sich gemeinsame Mahlzeiten oft nicht permanent realisieren. So manche Jause ließe sich hierbei perfekt in den Schulalltag integrieren, wo LehrerInnen beinahe automatisch biologische, psychische und soziokulturelle Einflüsse auf die Nahrungsaufnahme im Kontext betrachten.

Hier sehen PädagogInnen, dass Ernährungserziehung bei Heranwachsenden am besten „ohne Worte“ gelingt, weil das heranwachsende Gehirn kein reiner „Befehlsausführer“ ist (was übrigens ebenso für Erwachsene gilt!), sondern dass hier wie so oft  das Vorleben bei weitem mehr bringt.

Da zudem Kinder in DER Entwicklungsphase und im Wachstum schlechthin sind, müssen sie ihren Körper daher mit den notwendigen essentiellen Energie-, Bau- und Steuerstoffen versorgen. Dies gelingt am besten, wenn Kinder in Gemeinschaft mit Erwachsenen den Gabentisch teilen, also gemeinsam zur Ruhe kommen und sich ihren irdischen Genüssen in entspannter Atmosphäre hingeben können.
Der Grund: Einerseits essen „Schlinger“ in Gegenwart anderer langsamer und andererseits schmecken gemeinsam verzehrte Speisen einfach besser. Nebenbei bekommt das Essen unweigerlich eine größere Vielfalt zugesprochen und  die Kinder lernen dabei ganz spielerisch verschiedenste Lebensmittel und Ernährungsphilosophien kennen. Der Stellenwert des gemeinsamen Mahls wird hierdurch zur Selbstverständlichkeit und macht Spaß.

Zu guter Letzt: Es liegt in der Natur der Sache, dass Heranwachsende den Bewegungsdrang natürlicherweise NOCH dem Essvorgang vorziehen. Eine Bewegungseinheit vor der gemeinsamen Jause würde den Effekt natürlich perfekt ergänzen und den Appetit positiv anregen.

März 2013
Mag. Christian Putscher
Ernährungswissenschaftler
http://www.christianputscher.at

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Quelle: GIVE, Servicestelle für Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen